
Tips und facts aus der TCM, damit du durch die Wechseljahre fliegen kannst
Ungefähr Mitte 40 beginnen die Wech- seljahre (das Klimakterium) und im Durchschnitt tritt dann mit ca. 52 die Menopause ein (letzte Blutung). Gene- tische Faktoren und Lebensstil können das zeitliche Auftreten der Wechseljahre beeinflussen. Die Eierstöcke senken ihre Produktion der Hormone Oestrogen und Progesteron deutlich ab. Dadurch gibt es den Eisprung nur noch gelegentlich und die Mens kann sehr unregelmässig auftreten, bis sie dann ganz weg bleibt. Durch die Umstellung der hormonellen Situation ergeben sich bei ca. 2/3 aller Frauen mehr oder weniger ausgeprägte Symptome. Dazu gehören:
Reizbarkeit, Gefühlsschwankungen
Angst, Nervosität
Hitzewallungen
Nachtschweiß
trockene Augen
trockene Haut und Schleimhäute
Haarausfall
Schwindel
Erschöpfung, mangelnder Antrieb, Libidomangel
Herzklopfen
Haltekraft der Blase lässt nach
Verdauungsbeschwerden
Gewichtszunahme
Brustspannungen
Osteoporose
Viele Frauen greifen zur Hormonersatztherapie, um die Symptome zu lindern. Eine Therapie mit TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) stellt eine effektive, gefahrlose und nebenwirkungsfreie Alternative dar.
Wechseljahre aus Sicht der TCM
Aus Sicht der TCM kühlt und entgiftet die Menstruation den weiblichen Körper. Tritt sie nur noch selten auf oder bleibt sie ganz aus, kann überschüssige Hitze (Yang) nicht mehr aus dem Körper geleitet werden. Es kommt zu einer Abnahme der kühlenden Yin-Energien (Yin-Mangel) und einem relativen Überschuss von Yang (Hitze). Typisch dafür sind Hitzewallungen, Nachtschweiss, trockene Haut und Schleimhäute, heisse Füße in der Nacht, Schlafstörungen, wilde Träume, innere Unruhe, Gereiztheit, Herzklopfen, trockener Mund, Dünnerwerden der Haare und Haarausfall, Verstopfung, Osteoporose und Gedächtnisprobleme. Die Situation kann man gut mit der Abnahme von Öl und Wasser im Motor vergleichen, der sich dann sehr leicht überhitzt.
Die Abnahme der Yin Energie kann im westlichen Sinn mit dem Abnehmen der weiblichen Hormone gleichgesetzt werden.
Es kann aber neben dem Yin-Verlust auch zum Yang-Verlust kommen, je nach Gewichtung der Energieverhältnisse sind dann die Symptome unterschiedlich. So können bei der gleichen Patientin sowohl Hitze- als auch Kältesymptome auftreten.
Ein weiterer Faktor im Klimakterium ist das Nachlassen der Qi (Energie) der Mitte. Das führt zu einer Verlangsamung der Verdauung und des Stoffwechsels. Bezeichnet wird das in der TCM mit einem Mangel des Milz-Qi. Das führt zu einer ungewollten Gewichtsveränderung, sorgt für schnelle Ermüdbarkeit, Wasseransammlungen, Cellulite, eine Neigung zu Krampfadern, Konzentrationsprobleme und Infektanfälligkeit.
Außerdem spielt eine Leber-Qi-Stagnation oft eine Rolle: das Qi fließt nicht frei und es kommt zu einem Gefühl, "als ob alles stockt". Ein Spannungsgefühl in der Brust und unter den Rippen, das Gefühl eines "Kloß im Hals" und wechselnde Verdauungsbeschwerden sind typische Zeichen der Stagnation.
Auslöser einer Leber-Qi-Stagnation ist häufig zu viel Stress und Überarbeitung.
Bei der Therapie von Wechseljahrsbeschwerden liegt das Hauptaugenmerk in der TCM auf der Stärkung des Yin, der Nieren- und Milzenergie, um die in Mangel geratenen Substanzen Qi, Blut und Säfte zu nähren. Dies kann mit Akupunktur, chinesischen Kräutern und einer ausgewogenen Ernährung erreicht werden.
10 TCM-Ernährungstipps für die Wechseljahre:
1. Iss regelmäßig, aber kleinere Portionen.
Und meide Überessen, zu fettiges Essen oder unbekömmliches Essen. Iss regelmäßig und gestalte dein Abendessen leicht und früh.
2. Trinke weniger Alkohol und hör zu rauchen auf.
Alkohol und Rauchen wirken erhitzend, was die Hitzewallungen und den Nachtschweiß verschlimmern kann. Außerdem schädigen sie Yin, Blut und die guten Körpersäfte.
3. Trinke weniger Kaffee, Schwarztee und Grüntee.
Diese drei Getränke wirken besonders trocknend. Das verstärkt Trockenheitssymptome wie trockene Haut und trockener Stuhl. Kaffee ist noch dazu erhitzend und verstärkt Hitzewallungen.
4. Iss häufig Apfel- und Birnenkompott.
Diese bauen deine guten Körpersäfte auf, kühlen dich sanft und schonen deine Verdauung. Iss nur wenig Rohkost und bevorzuge einheimische Sorten.
5. Meide scharfe Gewürze. Dazu zählen: Pfeffer, Knoblauch, Chili, aber auch Zimt, Ingwer und Gewürznelken.
Scharfe Gewürze wirken stark erhitzend und verstärken die innere Hitze (heißes Gesicht, Nachtschweiß...).
6. Bereite das Essen bekömmlich zu. Mehr kochen, dünsten, sanft anbraten, weniger frittieren, bei hoher Temperatur anbraten und grillen.
Zubereitungsmethoden ändern die thermische Wirkung der Nahrungsmittel.
Je mehr Hitze du verwendest, desto hitziger wird das Essen. Das ist besonders beim Fleisch wichtig, das eine wärmende Wirkung hat.
Durch Grillen, Frittieren und scharfes Anbraten wird es hitzig und schädigt dann das Yin. Außerdem ist es schwer bekömmlich.
7. Meide Chai, Gewürztee, Yogitees und Ingwertee.
Diese Getränke wirken stark erhitzend und verstärken die innere Hitze (Hitzewallungen, Nachtschweiß...).
8. Trinke vorwiegend warmes bis heißes Wasser.
Günstige Tees sind: Zinnkraut, Kamille, Melisse, Orangenblüten, Rosenblüten, Schafgarbe
Du magst Geschmack im Wasser? Geeignet: etwas roter Traubensaft, Apfelsaft, Zitrone, Kräuter oder Früchte einlegen
9. Iss jeden Tag gekochtes Gemüse oder eine Gemüsesuppe.
Alle Gemüsearten sind kühlend bis neutral, außer Lauch, Schnittlauch und Zwiebel. Iss diese nur selten.
Durch die saftige Zubereitung als Suppe oder Eintopf werden gute Körpersäfte aufgebaut, die die innere Trockenheit sanft befeuchten (z.B. trockene Schleimhäute).
10. Iss häufig mineralstoffreiche Nahrung, um dein Nieren-Yin aufzubauen.
Beispiele: Amaranth, Quinoa, Hirse, Haferflocken, Vollkornreis, Algen, schwarzer Sesam, Mohn, Kürbiskerne, Mandeln, Marroni, Linsen, Kichererbsen, Bohnen. Achte bitte immer auf deine Verdauung und iss nur, was dir schmeckt und gut bekommt.
Weizen- oder Gerstentee:
2 EL Weizen- bzw. Gerstenkörner in ½ l Wasser mindestens 20 min. in einem
Tee am Nachmittag trinken. Er nährt das Nieren-Yin und beruhigt das „heisse Herz"; das hilft bei Einschlafproblemen und innerer Unruhe.
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